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Ja – nein – jein: So kannst Du gute Entscheidungen treffen

 

Was ist eine Entscheidung? 

Ent|scheidung, die – Substantiv, feminin 

Ein Prozess, bei dem eine bestehende Scheidung = Trennung aufgehoben wird und somit eine Verbindung hergestellt wird. 

Was bedeutet es für Dich, gute Entscheidungen zu treffen? 

Halte kurz inne und erinnere Dich an Entscheidungen, die Du in der Vergangenheit gefällt hast und von denen Du nun denkst, dass sie gut waren. 

Welche Kriterien fallen Dir ein, um gute Entscheidungen zu treffen?

Vielleicht:

  • dass sie Dich Deinem Ziel näher gebracht hat,
  • dass sie sich im Nachhinein als günstig erwiesen hat,
  • dass sie Dir Vorteile eingebracht hat,
  • dass sie der erste Schritt in einer Reihe von Ereignissen war, durch die sich Dein Leben verbessert hat, etc.? 

Vielleicht hat sich Deine Entscheidung, ein bestimmtes Auto zu kaufen, als besonders gut herausgestellt, weil es Dich ohne Pannen oder nennenswerte Reparaturkosten über 200.000 km weit stets sicher an Dein Ziel gebracht hat. 

Vielleicht war Deine Entscheidung, die Firma zu wechseln, die beste Deines Lebens, weil Du nun ein Aufgabengebiet hast, das Dich erfüllt, einen Chef, der Dich fördert, und Kollegen, die einfach wunderbar sind. 

Vielleicht hat die Entscheidung, mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin zusammenzuziehen, Eure ohnehin schon fantastische Beziehung noch besser gemacht, als Du es Dir je erträumt hättest?

Das alles wusstest Du aber erst nachdem Du Dich entschieden hattest. 

Wenn Du Deine Entscheidung triffst, kann sie weder gut noch schlecht sein, weil Du zu dem Zeitpunkt die Auswirkungen auf Deine Zukunft nie vorhersagen kannst. 

Wir versuchen, die Beurteilung der möglichen zukünftigen Auswirkungen auf den Entscheidungsmoment in der Gegenwart vorzuziehen. Wir wollen

  • die richtige, nützliche, unterstützende Entscheidung treffen.
  • die Entscheidung später nicht bereuen müssen.
  • mit dieser Entscheidung nicht in die falsche Richtung laufen.
  • nicht versagen und uns rechtfertigen.
  • die Entscheidung später nicht revidierten müssen. 

Wir wollen Sicherheit. Das ist verständlich, aber unmöglich. 

Wir treffen eine Entscheidung in der Gegenwart auf der Grundlage unserer Erfahrungen aus der Vergangenheit und können erst in der Zukunft ihre Tauglichkeit beurteilen. 

Wie kannst Du kluge Entscheidungen treffen?

Eine Entscheidung ist klug, wenn sie auf einem strukturierten und reproduzierbaren Prozess basiert, bei dem der bewusste Verstand und das Unbewusste synchronisiert werden.

Will sagen: Eine kluge Entscheidung nutzt sowohl

  • die Erkenntnisse des rationalen Verstands als auch
  • das unbewusste Wissen, das sich über die Körperwahrnehmung äußert und ein (Bauch-)Gefühl erzeugt. 

1. Finde heraus, welcher Entscheidungstyp Du bist 

Gerade bei sich wiederholenden und bekannten – oder besser: bekannt erscheinenden – Entscheidungssituationen kann eine neuerliche aufmerksame Beschäftigung mit den eigenen Gewohnheiten zu klügeren Entscheidungen führen. 

Mache zuerst den Test und finde heraus, welcher Entscheidungstyp Du bist. 

Den Test zum Download findest Du hier: www.traumjobformel.blog/downloads

Der Test ist aus dem Buch: Das Geheimnis kluger Entscheidungen* von Maja Storch(*Affiliatelink zum Blick in ‘s Buch bei amazon),das ich von Herzen empfehle, wenn Du in das Thema tiefer einsteigen möchtest. 

Weiterer Buchtipp: Machen Sie doch, was Sie wollen*. Wie ein Strudelwurm den Weg zu Zufriedenheit und Freiheit zeigt.(*Affiliatelink zum Blick in ‘s Buch bei amazon)

2. Nutze beide Entscheidungssysteme Deines Gehirns 

Füttere den Verstand mit Informationen

Kulturbedingt legen wir – insbesondere im beruflichen Kontext – großen Wert darauf, Entscheidungen rational zu treffen. Dass das nur die halbe Miete ist, ist inzwischen wissenschaftlich belegt – aber leider noch nicht überall angekommen. 

Und nach wie vor ist es wichtig, dass Du dem Bedürfnis Deines Verstandes nach Information Rechnung trägst. 

Damit unterstützt Du die Funktionssysteme im Gehirn, die – grob gesagt – für analytische Prozesse, wie Planen, Fehlersuchen, Abwägen und Bedürfnisaufschub zuständig sind. 

Nutze das intuitive Wissen des Unterbewussten 

Bei der Anwendung rationaler Entscheidungstechniken wird sich früher oder später unweigerlich Dein Unbewusstes zu Wort melden. 

Es wird auch als emotionales Erfahrungsgedächtnis bezeichnet. 

Es beherbergt alle Lebenserfahrungen als Gefühle und Körperwahrnehmungen

Allerdings spricht es – anders als der Verstand – eben nicht über Worte, sondern über Körpersignale. 

Diese werden umgangssprachlich als Bauchgefühl bezeichnet. 

Der wissenschaftliche Begriff dafür ist: somatische Marker = Körpersignale. 

Sie signalisieren, dass Dein Erfahrungsgedächtnis – ganz im Sinne des ZRM®-Würmlis – etwas als unangenehm oder angenehm bewertet hat. 

Unter Umständen ist die Wahrnehmung der körperlichen (Warn-)Signale, die blitzschnell auftreten und oft diffus sind, nicht einfach. 

Die gute Nachricht: Das kannst Du trainieren. 

Wie das geht, erfährst Du in dem Buch: Die Kraft aus dem Selbst* – Sieben Psychogyms für das Unbewusstevon Maja Storch und Julius Kuhl (*Affiliatelink zum Blick in ‘s Buch bei amazon). 

3. Nutze Feedback-Schleifen zwischen Verstand und Körperwahrnehmung

Eigentlich ist es ganz einfach.

1. Du stehst vor einer Entscheidung.

2. Du stellst fest, dass Deine rationalen Überlegungen im Konflikt mit Deinem Gefühl stehen. Und womöglich stellst Du zudem fest, dass Deine Gefühle auch noch widersprüchlich sind.

3. Du erforschst die Signale Deines emotionalen Erfahrungsgedächtnisses und übersetzt Dein Körpergefühl in Worte.

4. Du suchst nach Alternativen, die Dir ein angenehmes Körpergefühl bereiten.

5. Du entscheidest Dich für eine Variante, bei der Dein Verstand und Dein Körpergefühl im Einklang sind und zu der beide „Ja!“ sagen. 

Die 6-Hüte-Technik von Edward de Bono: *

Durchlaufe nun für jede Option, die zur Entscheidung steht, den folgenden Prozess: 

1. Der weiße Hut

Wenn Du den weißen Hut trägst, verschaffst Du Dir zu Beginn Deiner Reise zur klugen Entscheidung einen

  • neutralen Überblick über Zahlen, Daten und Fakten,
  • besorgst Informationen,
  • recherchierst.

Fokussiere Dich auf diese sachliche Ebene ohne emotionale Beteiligung. 

Sollten sich bei diesem Hut Gefühle einstellen, nimm sie wahr, ohne auf sie einzugehen, und tröste sie damit, dass sie schon beim nächsten Hut an die Reihe kommen. 

2. Der rote Hut

Er ist der Gegenpart zum weißen Hut. 

Wenn Du diesen Hut aufsetzt, bringst Du

  • Deine Emotionen,
  • Dein subjektives Empfinden,
  • Deine persönliche Meinung ein. 

Hier haben auch

  • Deine somatischen Marker,
  • Deine Körperempfindungen und
  • Deine Intuition ihren Platz. 

Diese haben sich vermutlich ohnehin beim weißen Hut schon angemeldet. 

Im Sinne eines strukturierten Prozesses ist es hilfreich, die beiden zu trennen

So bleibst Du jeweils in einem Funktionsbereich des Gehirns und verlierst keine Energie dabei, immer zwischen „Kopf und Bauch“ hin- und her zu springen. 

Spüre in Dich hinein und nimm wahr, was Dein emotionales Erfahrungsgedächtnis Dir übermitteln will.

Versuche, auch kleinste, diffuse Signale aufzunehmen und sie in einem zweiten Schritt zu versprachlichen und aufzuschreiben. 

Es empfiehlt sich, angenehme und unangenehme Empfindungen getrennt zu notieren. 

Bei diesem Hut hat der Verstand Pause.

Bitte versuche, seine eventuellen Zwischenrufe zunächst zu ignorieren und z. B. beim nächsten Hut würdigen. 

3. Der schwarze Hut

Sammle beim Tragen dieses Hutes alle

  • sachlichen, objektiven, rationalen Argumente, die GEGEN die Variante sprechen.

Im Sinne von Feedbackschleifen, die zu klugen Entscheidungen führen, ist nun der Verstand wieder an der Reihe, mit seinen

  • Warnungen vor sachlichen Risiken,
  • Nachteilen,
  • negativen Auswirkungen,
  • objektiven Gefahren. 

Stelle Dir die Frage: Was spricht – rein rational – gegen diese Option? 

Falls sich zeitgleich Körperempfindungen einstellen, kannst Du diese beim roten Hut notieren, um sie zu würdigen, und dann wieder zum Ansatz des schwarzen Huts zurückkehren. 

Sollten Dir dabei „versehentlich“ positive Aspekte einfallen: Die kannst Du beim nächsten Hut berücksichtigen. 

4. Der gelbe Hut

Wenn Du den gelben Hut trägst, sammelst Du alle

  • sachlichen, objektiven, rationalen Argumente, die FÜR die Variante sprechen. 

Der gelbe Hut ist das Pro zum Contra des schwarzen Huts. 

Stelle Dir die Frage: Was spricht – rein rational – für diese Option? 

Finde rein verstandesmäßig

  • objektiv positive Aspekte,
  • Chancen, die sich erkennen lassen.
  • positive Punkte der Variante,
  • mögliche, realistische Zukunftsszenarien und Ziele. 

Der positive Blick, das positive Mindset, das sich einstellt, wenn du diesen Hut trägst, trägt dazu bei, dass Dein Verstand sich weitet und sich auf machbare Möglichkeiten ausrichtet. 

Wenn Dir dabei schon neue Ideen einfallen, kannst du diese beim nächsten Hut ausbauen. 

5. Der grüne Hut

Wenn Du diesen Hut trägst, bist Du bereit, über Deine bisher bedachten Optionen hinaus neue Ideen und Lösungsansätze zu finden. 

Hier darfst Du wieder

  • kreativ werden,
  • optimistisch gestimmt Alternativen entwickeln,
  • über den Tellerrand hinaus schauen,
  • Erkenntnisse neu verknüpfen,
  • brainstormen. 

Alles ist erlaubt, was auf Wachstum ausgerichtet ist. 

Hier hast Du die Chance, Deine eingefahrenen Denkbahnen zu verlassen und über das Bekannte und Gewohnte hinauszudenken

Bei diesem Brainstorming-Prozess darfst Du beim Generieren der Ideen gerne albern, verrückt, unrealistisch, träumerisch, eigensinnig oder sonstwie sein. 

Lasse Kritik beiseite, wenn Du diesen Hut trägst. 

Wenn Du an dieser Stelle neue Wahlmöglichkeiten kreiert hast, kannst Du für diese den Prozess im Anschluss an den laufenden Prozess wieder mit dem weißen Hut beginnen. 

6. Der blaue Hut

Wenn Du den blauen Hut trägst, gehst Du einen neuen Schritt, was das Weiten Deines Blickwinkels angeht. 

Du begibst Dich auf die Meta-Ebene. 

Du betrachtest Deine bisherigen Erkenntnisse aus einer übergeordneten Position. 

So kannst Du einen Überblick über den kompletten Denkprozess erhalten, ihn überprüfen und optimieren. 

Gehe Schritt für Schritt die Notizen aus der Sicht der anderen Hüte durch. 

  • Streiche, was im Laufe des Prozesses unwichtig geworden ist.
  • Ergänze Dinge, die Dir nun einfallen.
  • Verlasse die Einteilung der Hüte und
  • stelle übergreifende, neue Verknüpfungen über die Kategorien der Hüte hinweg her.
  • Fasse Ergebnisse zusammen. 

Stelle Dir dabei z. B. Fragen wie: 

  • Wo wiederholen sich Aspekte, die darauf schließen lassen, dass es hier etwas gibt, das wichtig für mich ist? 
  • Wo nehme ich positive somatische Marker wahr, die dafür sprechen, dass ich an einem Punkt bin, der mir gut tut? 
  • Wo reagiere ich noch uneindeutig? Welchen Hut sollte ich nochmals aufsetzen, um Klarheit zu bekommen? 
  • Woher kommen die Gedanken, die ich hier habe, wirklich? Spule ich alte oder übernommene Denkmuster ab? Ist das eine Gewohnheitsfalle oder setzte ich mich bewusst damit auseinander? 

Tipps:

Du kannst auch Zettel beschriften und die „Hüte“ als Bodenanker auslegen. 

Dann stellst Du Dich, wie bei einer Aufstellung, reihum auf die Zettel und spürst auf diese Weise in die unterschiedlichen Qualitäten der Hüte hinein. 

Beim Aufschreiben kann eine Mindmap eine gute Alternative sein. 

Auch hierbei plädiere ich für das Schreiben von Hand.   


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