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Das Ziel ist im Weg?

Nicht nur zum Jahreswechsel werden gute Vorsätze formuliert, Visionen entwickelt und Wünsche notiert. 
Sie werden aber kaum umgesetzt. 
Erfahre, warum das so ist, wieso SMART-Ziele alleine oft nicht funktionieren und wie Du Deine Ziele so formulieren kannst, dass Du sie auch erreichst. 

Dass Ziele nicht erreicht werden, kann auch an der überlieferten Wortbedeutung liegen, an der Definition, die wir für einen Begriff – oft unbewusst – verinnerlicht haben:

Wunsch

Der Duden sagt: Begehren, das jemand bei sich hegt oder äußert, dessen Erfüllung mehr erhofft als durch eigene Anstrengungen zu erreichen gesucht wird.

Da haben wir es:

Ein Wunsch wird tendenziell eher irgendwie anders erfüllt und nicht selbstwirksam von mir erreicht.

Das können wir abhaken.

Vision

Der Duden bietet als Synonyme unter anderem an: Zukunftsbild, Zukunftstraum und Utopie
Der Begriff Utopie wird erklärt mit:
Illusion; undurchführbar erscheinender Plan; Idee ohne reale Grundlage

Der Begriff daher wenig geeignet, um etwas tatsächlich zu erreichen.

Wenn bei dem Wort Vision die Bedeutung von Utopie mitschwingt und insbesondere wenn diese Bedeutungsverknüpfung unbewusst besteht, ist eine Vision nicht angetan, meine Motivation an einer Verhaltensänderung nachhaltig aufrecht zu erhalten.

Das können wir auch abhaken.


Vorsatz

Laut Duden: etwas, was sich jemand bewusst, entschlossen vorgenommen hat; feste Absicht; fester Entschluss
Entschluss bedeutet im Duden: durch Überlegung gewonnene Absicht, etwas Bestimmtes zu tun

Schon besser.

Ich habe mich also durch meine Verstandesleistung zu einem bestimmten Verhalten entschlossen.

Ein Vorsatz ist demnach eine Kopfgeburt.
Allein damit lässt sich ein Verhalten nicht nachhaltig verändern.
Das kennen wir alle aus eigener Erfahrung.

Der bewusste Verstand sagt: Das macht Sinn, ist gesund, hilfreich etc.

Ein anderer Anteil in uns meint: Das macht aber keinen Spaß, das ist anstrengend, ich will jetzt lieber etwas Anderes tun.

Dieser andere Anteil drückt sich nicht in klaren Gedankengängen aus.

Sondern in körperlichen Befindlichkeiten, wie diffusem Unbehagen, Abneigung oder Unwohlsein.

Dieser Widerstand wird gerne als innerer Schweinehund bezeichnet, den es zu bezwingen gilt.

Der muss weggesperrt und diszipliniert werden, dann klappt ’s auch mit dem Vorsatz.

NEIN

Dieses Sabotier, das auf den ersten Blick meinen guten Vorsatz sabotiert, ist viel mehr als ein Subprogramm, das nur gelöscht werden muss, damit das Hauptprogramm fehlerfrei läuft.

Dieser innere Anteil existiert in jedem/jeder von uns und verfolgt eine gute Absicht.

Er weist auf un- oder/und teilbewusste Bedürfnisse hin, die auch zu unserem Wohlergehen beitragen und realisiert werden wollen.

Das ist der innere Anteil, der im Zürcher Ressourcen Modell (ZRM®) als das Würmli bezeichnet wird.

Das Zürcher Würmli kann man sich so vorstellen:

© Maja Storch

Ein kleiner Wurm, der vor Jahrmillionen in der Ursuppe schwamm und mit Überleben beschäftigt war.

Er hatte kurze Gedanken und schnelle Reaktionen.
Seine Fragen beim Zusammentreffen auf andere Lebewesen waren:

Ist das lecker? Kann ich das fressen? Dann schwimm‘ ich hin.
Ist das gefährlich? Will das mich fressen? Dann hau‘ ich ab.

Es geht nur um diese beiden Varianten:

Tut mir das gut? Dann will ich mehr davon.
Tut mir das nicht gut? Dann vermeide ich das.


Und ein Teil von uns entscheidet nach wie vor nach diesem schlichten Prinzip.

Wir verfügen über zwei Informationsverarbeitungs- und Entscheidungssysteme.

Der Verstand und das Unbewusste.

Beide steuern unsere Handlungen.

Die Erkenntnisse der Hirn- und Motivationsforschung zeigen:

Der größte Anteil für erfolgreiche Veränderungsprozesse und nachhaltige Zielumsetzung liegt in den unbewusst ablaufenden Prozessen des Gehirns.


Das Würmli repräsentiert dieses unbewusste Infomationsverarbeitungs- und Entscheidungssystem, das nach anderen Regeln spielt als der bewusste Verstand.

Die folgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick:

Bewusstes (Verstand)

  • Verstand entwickelt sich ab ca. 1,5 Jahren
  • Langsame, serielle Erfassung von Informationen
  • Entscheidet nach richtig – falsch
  • Drückt sich aus über Sprache
  • Langfristige Planung/Bedürfnisaufschub
  • Präzise, störanfällig

Unbewusstes (Würmli)

  • Emotionales Erfahrungsgedächtnis entwickelt sich ab dem 3. – 5. Schwangerschaftsmonat
  • Schnelle, parallele Erfassung von Informationen
  • Entscheidet nach gut für mich – schlecht für mich
  • Drückt sich aus über Emotionen, Körperwahrnehmung
  • Im Hier und Jetzt
  • Diffus, stabil

Keines der beiden Systeme ist besser oder schlechter als das andere.

Sie haben unterschiedliche Qualitäten.

Eine Entscheidung sollte unter Einbeziehung beider Systeme getroffen werden.

Ein Ziel sollte unter Einbeziehung des bewussten Verstandes und des unbewussten, emotionales Erfahrungsgedächtnisses formuliert werden:
für jedes System ein eigenes Ziel.


Erst dann, wenn der Verstand und das Würmli im Team sind, habe ich die Chance, dass mein komplettes System meine Entscheidung/mein Ziel unterstützt.

Wir sollten unser Würmli also nicht mit Logik würgen sondern mit Lustgewinn locken.

Ziel

Im Duden steht: etwas, worauf jemandes Handeln, Tun o. Ä. ganz bewusst gerichtet ist,
was jemand als Sinn und Zweck, angestrebtes Ergebnis seines Handelns, Tuns zu
erreichen sucht

Anders gesagt:

Mein Handeln ist bewusst auf das Ergebnis gerichtet.

Das gibt meinem Handeln Sinn und Zweck.

Das Ziel ist das angestrebte Ergebnis, das ich mit meinem Tun erreichen will.

Ergebnis

Laut Duden: Folge einer Anstrengung, Unterlassung; Resultat

Das Ergebnis ist also das, was auf eine Tätigkeit folgt.

Dabei muss das tatsächlich erreichte Ergebnis nicht unbedingt mit dem angestrebten Ergebnis/Ziel identisch sein.

Mein Ziel ist mein angestrebtes Ergebnis.


Mein Ziel habe ich mir kreiert, ausgemalt, vorgestellt, erspürt etc.

Mein Ziel ist mein inneres Bild, meine innere Idee, meine Vorstellung von etwas Zukünftigem, worauf ich zustrebe.

Damit bewege ich mich auf der Würmli-Ebene.

Wenn ich dann beginne, meine Taten danach auszurichten, kann das tatsächliche Ergebnis meiner Bemühungen sein, dass ich:

  • mein Ziel genau erreiche, dann gilt: angestrebtes Ergebnis = erreichtes Ergebnis
  • mein Ziel übertreffe, dann gilt: angestrebtes Ergebnis < erreichtes Ergebnis
  • mein Ziel nicht ganz erreiche, dann gilt: angestrebtes Ergebnis > erreichtes Ergebnis
  • ein anderes Ziel erreiche, dann gilt: angestrebtes Ergebnis ≠ erreichtes Ergebnis

In jedem Fall erreiche ich ein Ergebnis, das auf meine Taten folgt und im Außen tatsächlich wahrnehmbar ist.

Etwas, das bis dahin in der Welt noch nicht, bzw. nur in mir, existiert hat.

Etwas, worauf ich mich mit Würmli-Motivation zubewegt habe.

Etwas, was das Potenzial hat, besser, größer, passender, überwältigender zu sein als das, was ich mir ausgemalt hatte.

Smart-Ziele sind nur bedingt hilfreich.

Sie sind auf ein konkretes äußeres Ergebnis gerichtet, NICHT auf ein inneres Ziel.

Daher ist es auch nicht nützlich, ein Ziel sofort nach Smart-Manier zu formulieren, wenn ich mein Würmli nachhaltig bei der Stange halten will.

Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert:

Alles Attribute, die – bis auf attraktiv vielleicht – den Verstand ansprechen und das mögliche Ergebnis einschränken.

Damit lockt man kein Würmli hinter dem Ofen hervor.

Was juckt es mein Würmli, wenn das Ziel spezifisch/konkret oder in ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) messbar ist, geschweige denn bis zu einem bestimmten Datum erreicht werden soll?

Da bleibt der Spaß doch auf der Strecke.

Das Würmli ist auf sofortige Belohnung und Bedürfnisbefriedigung aus.


Und welches Würmli will schon Realismus?

Der Song, den das Würmli singt, handelt nicht von realistischen Erwartungen.

Wie soll es dann da über sich hinauswachsen können?

Da streikt das Würmli. Scheitern ist vorprogrammiert.

Das Würmli braucht mehr:

  • Bildliche, blumige, emotionale Ansprache
  • Wohlgefühl
  • Ein positives Annäherungsziel, das es aus eigener Kraft/selbstwirksam erreichen kann und will, weil es gut tut (da schwimm‘ ich hin)

Wenn Du also eine nachhaltige Zielumsetzung anstrebst, dann solltest Du Dein Würmli mitnehmen.

Mit der Unterstützung des Unbewussten kannst Du eine innere Haltung etablieren, die Dich unter Umständen über längere Zeit hinweg bei der Erreichung unterschiedlichster Ziele nachhaltig unterstützt.

Wenn Du bis hierhin durchgehalten hast und Lust hast, ein solches 

Haltungs- oder Mottoziel mithilfe des Zürcher Ressourcen Modells (ZRM©)

zu formulieren - mit oder ohne Thema:

Hier der Link zum Online-Tool:

https://zrm.ch/zrm-online-tool-deutsch/

Am Ende gibt es eine pdf-Datei mit Bild und Ergebnis Deines Haltungsziels.


Mein Haltungsziel für das Jahr:

ZRM Haltungsziel

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